Schwieriger als Wahlen zu gewinnen und Politik zu erklären ist für Parteien eigentlich nur noch die Personalentwicklung. Das Ehrenamt ist unattraktiv, die Mitgliederbasis liefert eine extrem schmale Basis für die Talentauswahl, und...
moreSchwieriger als Wahlen zu gewinnen und Politik zu erklären ist für Parteien eigentlich nur noch die Personalentwicklung. Das Ehrenamt ist unattraktiv, die Mitgliederbasis liefert eine extrem schmale Basis für die Talentauswahl, und Parteikarrieren haben einen schlechten Ruf. Jeder Insider weiß, wie notwendig Profis – das heißt qualifizierte Mitarbeiter und Mandatsträger – und darum auch aktive Professionalisierungsstrategien sind. Die Personalentwicklungsfrage treibt die Parteien um. Veranstaltungen, Workshops, Konzepte, Beratung und Partnerschaften, gar ganze Personalentwicklungs-
Kampagnen zu diesem Thema haben stattgefunden, und zwar
in allen Parteien – die sich gegenseitig dabei genau beobachten. Die Professionalisierung der Hauptamtlichen und Mandatsträger ist dabei nur ein Aspekt, aber ein wichtiger. Von Fach- und Führungskräfte in Parteien und Fraktionen wird Professionalität in verschiedenen Rollen gefordert: Als Entscheidungsvorbereiter und Entscheider, als Verhandlungsführer, als Repräsentanten, als Interessenvertreter, als politische Strategen. Immer deutlicher wird, dass für die Ausübung dieser Rollen bessere Qualifikationen gesichert werden müssen. „Politikmanagement“ ist dabei der Begriff, der am häufigsten fällt. Doch das Thema ist heikel, sowohl bei den eigenen Mitgliedern wie in der Öffentlichkeit, und oft genug auch bei den Mandatsträgern.