Papers by Sabine Russ-Sattar
Zur Funktion von Zweiten Kammern in modernen Demokratien
1. Der französische Senat

Clement/Nowak/Ruß/Scherrer: Public Governance und schwache Interessen, 2010
Wenig Zweifel bestehen dahingehend, dass MigrantInnen und Flüchtlinge zu denjenigen Bevölkerungsg... more Wenig Zweifel bestehen dahingehend, dass MigrantInnen und Flüchtlinge zu denjenigen Bevölkerungsgruppen gehören, deren Interessenartikulation nicht als ,stark’ bezeichnet werden kann. Wie ,schwach’ sie selbst und ihre Interessen in politischen Systemen repräsentiert sind, darüber gibt es allerdings Diskussionen, und die Bewertung unterscheidet sich im Ländervergleich, im Vergleich zwischen verschiedenen Gruppen von MigrantInnen und je nach politischer Konjunktur. So sind beispielsweise die Interessen von Asylsuchenden durch zum Teil rassistische politische Kampagnen seit Mitte der 1980er Jahre und insbesondere mit dem überparteilich getragenen ,Asylkompromiss’ 1992, der eine deutliche Einschränkung des Asylrechts bedeutete, signifikant geschwächt worden (Schneider 2009: 125). Zuvor wurde ihr Interesse advokatorisch inner- und außerhalb des Parlaments vertreten, mit dem überparteilichen Konsens gab es jedoch im Parlament nur noch wenig FürsprecherInnen und keine Veto-Möglichkeiten mehr. Dieses Beispiel veranschaulicht, dass die Stärke oder Schwäche von Interessen marginalisierter Gruppen modulierbar ist in Abhängigkeit von rechtlichen Vorgaben, institutionellen Arrangements und politischen Konjunkturen. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, warum die Erforschung der Repräsentationsmodi von MigrantInnen ein relevanter Beitrag zur Demokratieforschung ist. Die Hauptthese ist, dass Modi der Repräsentation einen entscheidenden Einfluss auf die Position von MigrantInnen in einem politischen Gemeinwesen haben und damit einen der Schlüsselfaktoren für die Demokratisierung europäischer Gesellschaften darstellen.
Geschichten eines Erfolgs? Die Repräsentation von Wohnungslosen in Frankreich und den Vereinigten Staaten
Nomos eBooks, 2009
Analytische Schattenspiele: Konturen der Korruption in Frankreich
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2005
Frankreich
De Gruyter eBooks, Dec 31, 2014
Skandale zwischen Moderne und Postmoderne
De Gruyter eBooks, Apr 11, 2014

Herausforderungen von links und rechts: Wertewandel und Veränderungen in den Parteiensystemen in Deutschland und Frankreich
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1998
Der gesellschaftliche Wertewandel und die Ausbreitung partizipatorisch-gesellschaftskritischer Po... more Der gesellschaftliche Wertewandel und die Ausbreitung partizipatorisch-gesellschaftskritischer Politikvorstellungen verandern seit den sechziger Jahren die Rahmenbedingungen der Politik in den westlichen Industriestaaten. Der prominenteste Interpret dieser Entwicklung ist Ronald Inglehart (1977; 1989). Zwar war seine Theorie einer „stillen Revolution“, durch die sich die gesellschaftliche Wertestruktur vom Materialismus zum Postmaterialismus wandelt, in ihren Grundannahmen und Prognosen stets umstritten.1 Der Kernbefund einer Ausdifferenzierung verschiedener Werttypen in den postindustriellen Gesellschaften wurde jedoch durch verschiedene Untersuchungen bestatigt (Knutsen 1995; Scarbrough 1995). Der vorliegende Beitrag befast sich mit den Konsequenzen, den diese Entwicklung fur die Parteiensysteme in Frankreich und Deutschland mit sich bringt. Dabei soll vor allem den Grunden fur etwaige Unterschiede nachgegangen werden. Das in beiden Landern ein prinzipiell vergleichbarer Wertewandel stattfand, dient unseren Uberlegungen als Pramisse. Doch gibt es auch vergleichbare „revolutionare” Neuerungen in den Parteiensystemen dies- und jenseits des Rheins?
„Equité, parité, diversité“ oder: Wie die Republik „Gleichheit“ definiert
Die verunsicherte Französische Republik, 2009
Wolfgang Jäger (geboren 1940)
Deutsche Politikwissenschaftler - Werk und Wirkung, 2014
„Je voulais être marin, missionnaire ou brigand“ (Abbé Pierre). Abschied vom unorthodoxen Propheten der laizistischen Republik
„Je voulais etre marin, missionnaire ou brigand“ (Abbe Pierre). Abschied vom unorthodoxen Prophet... more „Je voulais etre marin, missionnaire ou brigand“ (Abbe Pierre). Abschied vom unorthodoxen Propheten der laizistischen Republik
Innovation, Routine und Gegenwind – Realitäten und Perspektiven sozialen Wirtschaftens im rheinischen Europa
Soziales Wirtschaften ist (wieder) en vogue. Der Schock der Krisenjahre nach 2008 hat Europa – ni... more Soziales Wirtschaften ist (wieder) en vogue. Der Schock der Krisenjahre nach 2008 hat Europa – nicht zuletzt als aus der Not geborene Krisenreaktion vor allem in den sudeuropaischen Landern – ein Revival alternativer Unternehmenskonzepte und auch eine neue Generation von Projekten und Initiativen beschert, die die Idee von einer anderen, solidarischeren Okonomie praktisch voranbringen wollen. Diese Idee, die im kriselnden Wohlfahrtsstaat am Ende der 1960er Jahre eine erste Renaissance erlebte und dann, zwei Jahrzehnte spater, mit dem hegemonialen Paradigma des Marktliberalismus konfrontiert wurde, scheint sich heute in einem neuen Klima zu bewegen (Duverger 2016).
Skandale als Symptome und Katalysatoren politisch-kulturellen Wandels: Das Beispiel Frankreich
De Gruyter eBooks, Apr 11, 2014
16 Der französische Senat: Die Schildkröte der Republik
Palgrave Macmillan UK eBooks, 2014
In her current research project on climate change and environmental migrants in the Pacific regio... more In her current research project on climate change and environmental migrants in the Pacific region, she integrates postcolonial perspectives and critical theories in the study of climate change adaptation. Her field research experience includes countries such as Kiribati,
Von der Improvisation zur Etatisierung
Unter dem Druck mehrerer Parteienfmanzierungsskandale stellte sich der franzosische Gesetzgeber v... more Unter dem Druck mehrerer Parteienfmanzierungsskandale stellte sich der franzosische Gesetzgeber vor zehn Jahren erstmals der Frage nach den „Kosten der Demokratie“.1 Mit dem Gesetz von 1988 fiel das traditionelle Tabu, das das Thema Geld und Demokratie mit Schweigen belegt und die Finanzierung von Parteien und Wahlkampfen in eine rechtliche Grauzone gedrangt hatte. Die Reform von 1988 war der Auftakt zu einem Regulierungsprozes, der bis zum heutigen Tag ein komplexes Regelwerk aus vier grosen Gesetzespaketen hervorgebracht hat. In den Reformschritten von 1988, 1990, 1993 und 1995 manifestierte sich das Bemuhen der verschiedenen Regierungen, das skandaltrachtige Terrain zu sanieren und die erste hastig verabschiedete Reform im Lichte der Erfahrung immer wieder nachzubessern.
23 Zur Funktion von Zweiten Kammern in modernen Demokratien
A spring abroad: exploring the case of Tunisian diasporas in Europe

Retour de l’absent
Revue des mondes musulmans et de la Méditerranée, Nov 30, 2018
EnglishIn the following article we explore the impact of the events of 2011 in the Middle East an... more EnglishIn the following article we explore the impact of the events of 2011 in the Middle East and North Africa (MENA) on Arab diasporas. This exploratory case study of the Tunisian expatriate communities in the immediate aftermath of the turmoil maps the changes in their associative networks and activities in France, Italy and Germany - the three principal European destinations for Tunisian migrants. It draws its data from a mixed methodological basis, using existing research papers, statistical data from the IOM and other IGOs as well as press and internet site analysis. Its empirical core however, is comprised of semi-structured interviews and background talks with members of the Tunisian expatriate communities in France, Italy and Germany in spring and summer 2014, i.e. in the key period between the adoption of the new Constitution and the Tunisian parliamentary elections of October. francaisCette contribution etudie l’impact des mouvements de revolte populaires en Afrique du Nord, en 2011, sur les diasporas arabes. Il se concentre sur le cas de la diaspora tunisienne en France, Allemagne et Italie – les trois Etats europeens dans lesquels elle est la plus fortement representee en Europe. Est etudiee la maniere dont les absents tunisiens de ces trois pays ont percu les soulevements populaires et le changement de regime dans leur pays d’origine. Elle vise egalement a explorer la facon dont ils y ont reagi et ont communique a ce sujet, et a etudier l’impact de cette communication au sein des reseaux et associations de Tunisiens de l’etranger. Cette contribution s’appuie sur des travaux de recherche anterieurs sur les diasporas, mais a aussi une dimension empirique, constituee d’entretiens semi-directifs avec des representants de la diaspora tunisienne des trois pays etudies, menes au printemps et en ete 2014, au moment de l’adoption de la nouvelle Constitution et peu avant l’election du nouveau parlement tunisien en octobre
Forschungsjournal soziale Bewegungen, Mar 1, 2021
Zusammenfassung: Die Präsidentschaft Trumps war zweifellos ein Stresstest für das Verfassungsgefü... more Zusammenfassung: Die Präsidentschaft Trumps war zweifellos ein Stresstest für das Verfassungsgefüge der amerikanischen Demokratie. Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich die nicht formal organisierte Seite der Demokratie, nämlich die Zivilgesellschaft, unter der Rahmenbedingung der starken politischen Polarisierung entwickelt hat und nimmt dabei die wichtigsten sozialen Bewegungen dieses Zeitraums in den Fokus.
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