Papers by Burkhardt Wesenberg
Kapitelle und Basen: Beobachtungen zur Entstehung der griechischen Säulenformen
Zeitschriftentitel werden abgekürzt nach AA 1981, 725 ff. und Archäologische Bibliographie 1981, ... more Zeitschriftentitel werden abgekürzt nach AA 1981, 725 ff. und Archäologische Bibliographie 1981, S. Xff. Die Titel der folgenden Werke werden in Kurzfassung zitiert: Akurgal, E. Die Kunst Anatoliens von Homer bis Alexander (1961). Ashmole, B. Architect and Sculptor in Classical Greece (1972). Atti del 7° congresso internazionale di archeologia classica. I-III (1961).
Eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Antike, der Parthenon, ist bis heute nicht hinreichend u... more Eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Antike, der Parthenon, ist bis heute nicht hinreichend untersucht. Eine umfassende Bauaufnahme des Tempels, die allen Anforderungen genügen könnte, ist nicht in Sicht. Um so wichtiger ist jedes Einzelmaß der Ruine, das neu bekanntgemacht wird. Die folgenden Überlegungen wurden ermöglicht durch die von F. Brammer vorgelegte Komplettierung der Metopenmaße 1. Die auffällige Unregelmäßigkeit der Metopenmaße des Parthenon ist seit langem bekannt 2. W. B. Dinsmoor und G. Gruben sahen hier-zumindest an den Fronten-eine sorgfältige Abstufung der Metopenmaße im Sinne einer kontinuierlichen Verkürzung von den Mitten zu den Ecken hin 3. Demgegenüber weist F. Brammer zu Recht auf das Fehlen einer derartigen Regelmäßigkeit hin, und es ist ganz ver
Daß der Niketempel 1 auf der Akropolis und der nicht sicher identifizierte Tempel am Iiissos 2 vo... more Daß der Niketempel 1 auf der Akropolis und der nicht sicher identifizierte Tempel am Iiissos 2 von ein und demselben Architekten entworfen und möglicherweise auch ausgeführt wurden und daß dieser Architekt der vom Parthenonbau 3 und auch sonst 4 bekannte Kallikrates ist, wird von der Forschung in großer Breite akzeptiert 5. Ebenfalls wird angenommen, daß zwischen beiden Bauten ein ganz bestimmter, vom Gang der athenischen Politik geprägter Zusammenhang besteht 6. Demnach hätte Hipponikos, ein Sohn des Kallias und Neffe Kimons, den Bau des Niketempels nach Plänen des Kallikrates bald nach dem 449 mit Persien abgeschlossenen Frieden in der Volksversammlung beantragt und den Baubeschluß sowie die Beauftragung des Architekten durchgesetzt. Gleichwohl wäre es Perikles gelungen, dieses Projekt
der Geschichte der Wandmalerei (VII, 5, 1-3) ist in den Kommentaren der Herausgeber und im Zusamm... more der Geschichte der Wandmalerei (VII, 5, 1-3) ist in den Kommentaren der Herausgeber und im Zusammenhang mit der Erforschung der pompejanischen Wanddekoration immer wieder Gegenstand gelehrter Erörterung gewesen 1. Darüber hinaus sind einzelne Stellen und Wörter ausführlich untersucht worden 2. 82 Aus dem Cubiculum M führt der Blick durch den vorgelagerten Raum O hindurch in das Peristyl des Hauses: Williams Lehmann, Roman Wall Paintings from Boscoreale in the Metropolitan Museum of Art 4 Abb. 1.
Die Architekten, die den Bauschmuck des Augustusforums entwarfen, haben sich in mannigfacher Weis... more Die Architekten, die den Bauschmuck des Augustusforums entwarfen, haben sich in mannigfacher Weise von griechischer Baudekoration nicht nur des Hellenismus, sondern auch der Klassik und sogar der Archaik inspirieren lassen. So evident der allgemeine Einfluß griechischer Formen ist, so wenig lassen sich im einzelnen die konkreten Vorbilder namhaft machen 1. Eine Ausnahme bilden die am Attikageschoß der Seitenhallen angebrachten Karyatiden, die unzweifelhaft maßgleiche Kopien der Erechtheionkoren darstellen. Weniger Beachtung hat gefunden, daß unter den Trümmern des Augustusforums auch die Nachbildung des Erechtheionkapitells entdeckt wurde 2. Von der inneren Säulenordnung des Mars-Ultor-Tempels dürfte die Flechtbandverzierung des oberen Basistorus auf die Nordhalle des Erechtheion zurückgehen 3. Es ist sicher zu Recht vermutet worden, daß gerade die überreichen
Eine chronologische Verteilung der Arbeiten am Parthenon auf die drei genannten Meister versuchte... more Eine chronologische Verteilung der Arbeiten am Parthenon auf die drei genannten Meister versuchte, ohne allerdings Nachfolge zu finden, K.Th. Syriopoulos, '() OTEQeoßdxr]C, rov flagOevcüvog (1951) 50ff. ibes. 56. Demnach hätte von 450-448 Kallikrates das (üblicherweisedem Vorparthenon zugeordnete) Fundament errichtet. Nach einer von Thukydides Melesiou durch seine Opposition gegen die perikleische Baupolitik verursachten Unterbrechung wären die Arbeiten 444/43-439/38 von Iktinos fortgeführt worden, der den Bau bis zum Architrav hochgeführt hätte. Anschließend hätte Phidias den Bau zum Abschluß gebracht und mit dem Skulpturenschmuck versehen.-Zu einer weiteren Theorie von R. Carpenter s. Anm. 48.

Zum metrologischen Relief in Oxford Im Ashmolean Museum zu Oxford wird ein Relief in der Form ein... more Zum metrologischen Relief in Oxford Im Ashmolean Museum zu Oxford wird ein Relief in der Form eines beidseitig gekappten Giebelfeldes aufbewahrt 1 (Taf. 4,1). Es zeigt in kräftigem Flachrelief das Brustbild eines unbekleideten Mannes mit weit ausgebreiteten Armen. Oberhalb des rechten Oberarms des Mannes ist der Abdruck eines rechten Fußes 2 in vertieftem Relief ausgeführt. Die neuzeitliche Ergänzung des Reliefs etwa ab der Mitte des linken Unterarms, die von den älteren Bearbeitern für das wiederangesetzte antike Originalfragment gehalten wurde, ist heute abgenommen. Daß die ausgebreiteten Arme des Mannes das Maß eines Klafters (ßpruia) zur Darstellung bringen, ist seit langem 3 erkannt und unumstritten. Bis heute ist hingegen ungeklärt, welchem Maßsystem dieses Klafter zuzurechnen ist 4. Dies zu klären und damit einer schlüssigen Deutung des Reliefs näherzukommen, ist die Absicht der folgenden kurzen Bemerkungen. Zunächst seien jedoch die bisherigen Deutungen kurz nebeneinandergestellt. 1 F. Hiller (Saarbrücken) machte mich in anderem Zusammenhang auf das Relief aufmerksam. M. Vickers vom Ashmolean Museum danke ich für die Erlaubnis, das Relief in Oxford untersuchen zu dürfen; ihm verdanke ich auch den Hinweis auf die Arbeit von Lorenzen (s. Anm. 14). G.Kuhn (Marburg) danke ich für seine Hilfe beim Messen des Reliefs in Oxford.-Der Fundort des Reliefs ist unbekannt; Michaelis, JHS 4, 1883, 339 (eine Abbildung des Reliefs auf Taf. 35) vermutete als Fundort Samos, während Langlotz, Bildhauerschulen 133 Nr. 16, 136 Paros als mutmaßlichen Fundort angibt. * Nicht die Sohle eines linken Fußes, wie Michaelis (Ancient Marbles in Great Britain 559; ders., JHS 4, 1883, 337) meinte. Die kräftige Konturi erung, die den Fußabdruck vom Reliefgrund nachdrücklich absetzt, erweckt zwar den Eindruck, es handele sich hier um die Oberfläche eines zusammenhängenden Gegenstandes, eine Fußsohle also; in der Tat aber müßte die Oberfläche dann konvexe Auswölbungen zeigen. 3 s. Michaelis, Ancient Marbles a.O.; ders., JHS 4, 1883, 335 mit Anm. 1-2 (auf die dort genannte ältere Literatur wird im folgenden nicht mehr verwiesen). 4 Zusammenfassend zu den griechischen Linearmaßen: Enciclopedia Classica, Sez. I Vol. III 542 ff. (Stazio). Im folgenden werden die griechischen Maßsysteme auf die in der deutschsprachigen Forschung übliche Weise benannt: ionisches System, dorisches oder pheidonisches System, attisches System. Die Linearmaße dieser Systeme stehen, wie v. Gerkan (ÖJh 32, 1940, 145 ff.; Von antiker Architektur und Topographie 213 ff.) herausgefunden hat, in rationalen Verhältnissen zueinander, welche als offizielle Umrechnungsverhältnisse verstanden werden müssen. Danach verhalten sich ionischer, dorischer und attischer Fuß wie 32:30:27. Das Verhältnis des dorischen zum attischen Fuß (30:27 = 10:9) ist durch die umfänglichen Messungen Dinsmoors bestätigt worden (Atti del 7° Congresso Internazionale di Archeologia Classica 1961, I, 360). Das Verhältnis des ionischen zum dorischen Fuß (32:30 = 16:15) findet-über die Überlegungen v. Gerkans hinaus-seine Bestätigung im Vergleich der Jochmaße des Artemisions von Ephesos (Normaljoch der Langseite
Mit der Einführung des Begriffs der "asymmetrischen Perspektive" hat J. Engemann 1 auf eine Ersch... more Mit der Einführung des Begriffs der "asymmetrischen Perspektive" hat J. Engemann 1 auf eine Erscheinung in der römischen Wanddekoration aufmerksam gemacht, die bis dahin nur vereinzelt beobachtet worden war 2. Was mit diesem Begriff gemeint ist, sei kurz anhand eines Beispiels referiert. Die Wände des Cubiculum II des Greifenhauses auf dem Palatin (Taf. 9 oben) zeigen eine umlaufende Reihe von Säulen (bzw. in den Ecken Pfeiler), die auf den Sockel bildenden Vorkröpfungen eines Podiums stehen 3. Während an der Rückwand des Raumes die Säulensockel,-plinthen und-kapitelle symmetrisch zur Mittelachse der Wand hin verkürzt sind, laufen an den Seitenwänden die verkürzten Linien derselben Glieder jeweils nur in eine Richtung, nämlich zur Rückwand des Raumes hin 4 ; die Perspektive der Seitenwände ist ,asymmetrisch f .

In den folgenden Überlegungen soll die Identifizierung der griechischen Bauprofile mit ihren über... more In den folgenden Überlegungen soll die Identifizierung der griechischen Bauprofile mit ihren überlieferten antiken Namen kritisch geprüft werden. Diese Absicht erfordert einige Abweichungen von der gewohnten Terminologie, da die Ausschließlichkeit, mit der in der deutschsprachigen Forschung die antiken Bezeichnungen,dorisches Kymation' und ,lesbisches Kymation* verwendet werden, eine neutrale Benennung dieser Profilformen nicht erlaubt. Um Neubildungen oder den Rückgriff auf außer Gebrauch gekommene Namen wie Karnies, Herzblattwelle oder Wasserlaub zu vermeiden, verwende ich im folgenden bei Bedarf die in der englischsprachigen Forschung geläufigen Bezeichnungen ,hawksbeak* (französisch ,bec de corbin') und ,cyma reversa' 1 ; das deutsche Wort ,Eierstab' als eine rein deskriptive Bildung kann beibehalten werden. Neben der ohne weiteres verständlichen Unterscheidung zwischen glattem und skulpiertem Hawksbeak, Cyma reversa und Eierstab wird gelegentlich die Anwendung der englischen Bezeichnung ,leaf and dart' (französisch ,rais de cceur') für das der Cyma reversa aufgelegte skulpierte oder gemalte Ornament von Nutzen sein; die Unterscheidung der glatten und der skulpierten Ausführung des Astragals erfolgt zweckmäßig durch die deutschen Bezeichnungen ,Rundstab* und ,Perlstab'. Die Bedeutung des griechischen Wortes xüua bzw. Kuudriov als eines-vornehmlich in der Baukunst verwendeten-Zierprofils ist nicht zweifelhaft und bedarf nicht der Uberprüfung 2 ; dasselbe gilt für das griechische Wort äoTpdjaXoq, das sowohl den Rundstab als auch den Perlstab meint 3. Die Identifizierung der verschiedenen Formen des Kymation ist es, die eine kritische Gegenüberstellung mit den Quellen erfordert.
ECOLE FRANCAISE DE ROME PALAIS FARNESE 1994 * Der Text folgt, bis auf wenige unvermeidliche Adapt... more ECOLE FRANCAISE DE ROME PALAIS FARNESE 1994 * Der Text folgt, bis auf wenige unvermeidliche Adaptionen, dem Wortlaut des mündlichen Vortrags. Die Anmerkungen beschränken sich im allgemeinen auf die notwendigsten Belege und Hinweise. Neben den gebräuchlichen Abkürzungen werden die folgenden verwendet :

der archäologischen Stilforschung, um den es im folgenden geht, nämlich die Meisterforschung, hat... more der archäologischen Stilforschung, um den es im folgenden geht, nämlich die Meisterforschung, hat in jüngerer Zeit an Bedeutung verloren. Das liegt zum einen an einer Schwerpunktverschiebung innerhalb der Fragestellungen des Fachs, zum anderen aber auch an einem schwindenden Vertrauen in die stilkritische Methode, derer die Meisterforschung sich zwangsläufig in großem Umfang bedient. Die stilkritische Methode bleibt für weite Bereiche der Kunstarchäologie unverzichtbar. Aber auch die Meisterforschung als solche bleibt ungeachtet aller Schwierigkeiten, denen sie in der Praxis begegnet, ein-allerdings von Denkmälergattung zu Denkmälergattung unterschiedlich wirkungsvolles-Instrument, archäologisches Material historisch relevant zu ordnen. Zu den besonderen Schwierigkeiten der Meisterforschung gehört das Risiko der Fehlzuschreibung, weil diese insbesondere dann, wenn ein namentlich überlieferter Meister betroffen ist, eine gefährliche Pseudohistorizität erzeugt. Daß die Zahl der Fehlzuschreibungen in der archäologischen Literatur hoch ist, darf vermutet werden. Die Legitimität der Meisterforschung steht außer Frage, wo es gilt, eine einschlägige schriftliche Überlieferung der Antike mit dem archäologischen Befund zu korrelieren, auf den sie zweifelsfrei Bezug nimmt. Ein solches Objekt ist das Mausoleum von Halikarnass. Von diesem gibt Plinius n.h. XXXVI.30 eine keineswegs widerspruchsfreie Beschreibung einschließlich mehrerer Zahl-und Maßangaben. Er teilt ferner mit, daß die bildkünstlerische Gestaltung der vier Seiten des Bauwerks verschiedenen Meistern anvertraut war: ab oriente caelavit Scopes, a septentrione Bryaxis, a meridie Timotheus, ab occasu Leochares. Vitruv VII praef. 13 nennt anstelle des Timotheos für die Südseite Praxiteles, versäumt aber nicht zu erwähnen, daß ihm die Timotheos-Überlieferung ebenfalls bekannt ist. Für die einschlägige Forschung hat diese Variante keine Bedeutung erlangt. Sie kann auch hier auf sich beruhen. 1856-58 führte Ch.Th. Newton am Platz des Mausoleums Ausgrabungen durch, nachdem bereits 10 Jahre zuvor zugehörige Friesreliefs nach London gebracht worden waren, die als Schmuck der Johanniter-Burg in Bodrum eine zweite Verwendung gefunden hatten 1. Die Abmessungen des Fundaments
Rezension zu: Aenne Ohnesorg, Der Kroisos-Tempel. Neue Forschungen zum archaischen Dipteros der A... more Rezension zu: Aenne Ohnesorg, Der Kroisos-Tempel. Neue Forschungen zum archaischen Dipteros der Artemis von Ephesos. Forschungen in Ephesos, Band XII4. Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2007. XVIII und 142 Seiten, 29 Abbildungen, 80 Tafeln, 21 Tabellen, 1 Planbeilage
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