Im November 2020 verabreden wir uns, um die Planungen für den vorliegenden Band zu besprechen. Es... more Im November 2020 verabreden wir uns, um die Planungen für den vorliegenden Band zu besprechen. Es ist das zweite Semester, das aufgrund der Covid-19-Pandemie digital stattfindet und die Universitätsflure erscheinen ruhig, ja geradezu verwaist. Bei offenen Fenstern und in weitem Abstand zueinander sitzen wir zu dritt in einem Besprechungsraum, der vormals für 25 Personen zugelassen war. Um die Ethnografie der Hochschule soll es gehen. Die Idee entstand in einer Zeit, in der noch lebhafter Betrieb auf Fluren und in Hörsälen war und sich das Leben der Hochschule -jenseits von Inzidenzzahlen -uns regelrecht aufdrängte: Der Campus als sozialer Raum, bevölkert von Menschen und Dingen, aufgeteilt in vielfältige Settings, in denen ganz unterschiedliche Handlungsabläufe gleichzeitig passieren: Flyer, die in der Mensa verteilt werden, um auf studentische Veranstaltungen hinzuweisen, Gerangel um die wenigen Arbeitsplätze in der Bibliothek, um sich auf die nächste Prüfung vorzubereiten, Begegnungen im Waschraum mit Menschen, die sich vor einem Vortrag noch einmal frisch machen oder auch Gespräche zwischen Tür und Angel über Schreibblockaden und Hilfsmittel für die Textarbeit. Uns erschien dieser vielfältige Alltag, der in der Forschung selten präsentiert und analysiert wird, einen zweiten Blick wert. Dann kam alles anders. Das Gedränge auf Fluren, vor Mensen und Bibliotheken blieb aus. Homeoffice wurde als Regel eingeführt und sogar im Waschraum galt ›social distancing‹. Die Idee aber blieb. Denn natürlich gab es auch während der Pandemie einen hochschulischen Alltag; zum Teil bei geöffnetem Fenster, zum Teil in den digitalen Raum verlagert, zum Teil mit Begegnungen auf Distanz oder mit Maske. Den Forschenden ist mit den Infektions-1 Siehe dazu aber die Sammelbände von Angenent et al. (2022) und Neiske et al. (2021).
Der Beitrag versucht die Frage zu klären, inwiefern es einen fachliterarischen Kanon in der Inter... more Der Beitrag versucht die Frage zu klären, inwiefern es einen fachliterarischen Kanon in der Interkulturellen Bildung gibt und was ihn ausmacht. Zur Beantwortung der Frage wird auf Befunde einer kleinen Umfrage unter Expert_innen der Interkulturellen Bildung im deutschsprachigen Raum zurückgegriffen, die die zehn wichtigsten Texte, die Studierende der Interkulturellen Bildung gelesen haben sollten, nennen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass das Feld um wenige Autor_innen herum zentriert ist, die v. a. aus den Erziehungswissenschaften stammen, und eine spezielle Textform wissenschaftlicher Publikationen dominiert: das Lehrbuch.This article intends to question the existence and content of a specialized literary canon in the field of intercultural education. In order to investigate this question a small survey with German speaking experts of intercultural education was carried out. These experts were asked to name the ten most important texts that students of intercultural education ne...
Der Beitrag versucht die Frage zu klaren, inwiefern es einen fachliterarischen Kanon in der Inter... more Der Beitrag versucht die Frage zu klaren, inwiefern es einen fachliterarischen Kanon in der Interkulturellen Bildung gibt und was ihn ausmacht. Zur Beantwortung der Frage wird auf Befunde einer kleinen Umfrage unter Expert_innen der Interkulturellen Bildung im deutschsprachigen Raum zuruckgegriffen, die die zehn wichtigsten Texte, die Studierende der Interkulturellen Bildung gelesen haben sollten, nennen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass das Feld um wenige Autor_innen herum zentriert ist, die v. a. aus den Erziehungswissenschaften stammen, und eine spezielle Textform wissenschaftlicher Publikationen dominiert: das Lehrbuch.
Noch immer gibt es große Hürden für einen Bildungsaufstieg - nach wie vor stammt nur eine Minderh... more Noch immer gibt es große Hürden für einen Bildungsaufstieg - nach wie vor stammt nur eine Minderheit der Professor*innen aus der Arbeiterklasse. Was bedeutet es diesen Aufsteiger*innen, eine Professur erreicht zu haben? Wie erleben sie die Universität und das Versprechen der Chancengleichheit? Und wie haben ihre eigenen Aufstiegserfahrungen sie als Wissenschaftler*innen geprägt? Erstmals äußern sich in diesem Buch Professor*innen unterschiedlicher Fächer zu ihrem »Klassenübergang« und zur Verknüpfung von sozialer Herkunft und Wissenschaft. Gerahmt werden die persönlichen Schilderungen durch ausgewählte Beiträge aus der Ungleichheitsforschung, u.a. von Christoph Butterwegge, Michael Hartmann und Andrea Lange-Vester.
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